von Kindern mit (drohender) Behinderung
Definition
Integration meint die gemeinsame Erziehung und Betreuung von Kindern mit (drohender) und ohne Behinderung in der Kindertagesstätte.
Es geht dabei um das soziale Miteinander, um Teilhabe, Teilnahme und Mitbestimmung im pädagogischen Alltag in der Kindertageseinrichtung.
Jedes Kind wird wertgeschätzt so wie es ist, Unterschiede sind normal, Vielfalt ist selbstverständlich und wird von allen Beteiligten als Bereicherung wahrgenommen.
Theoretischer Hintergrund
Bereits 1989 wir in der UN-Kinderrechtskonvention (Artikel 23,1) darauf hingewiesen, "... dass ein geistig oder körperlich behindertes Kind ein erfülltes und menschenwürdiges Leben unter Bedingungen führen soll, welche die Würde des Kindes wahren, seine Selbständigkeit fördern und seine aktive Teilhabe am Leben der Gemeinschaft erleichtern."
Auch die UN-Behindertenrechtskonvention von 2006 stellt in ihrem §24 das Recht auf Bildung von Menschen mit Behinderung klar heraus.
Mit der Einführung des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes (BayKiBiG) im August 2005 sind alle Kindertageseinrichtungen dazu aufgefordert, sich für die gleichberechtigte, selbstbestimmte Teilhabe aller Kinder zu öffnen und stark zu machen - unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Lebenslage, ihren Fähigkeiten, Einschränkungen oder Talenten (vgl. AVBayKiBiG § 1 Abs.2).
Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahre 2009 hat sich auch die Bundesrepublik Deutschland zu einem inklusiven Bildungssystem verpflichtet.
Die Aufnahme von Kindern mit (drohender) Behinderung in die Kindertageseinrichtung findet zum einen die Begründung im politischen Willen, zum anderen im christlichen Menschenbild. Dieses besagt, dass "jeder Mensch mit seiner einmaligen Lebensgeschichte eine Bereicherung für alle ist, die ihm als menschliches Du begegnen und mit ihm Freude, aber auch Nöte und Sorgen des Lebens teilen"
(Die Deutschen Bischöfe 70, unBehindert Leben und Glauben teilen, 2003, S. 17)
Dieses klare Bekenntnis von Kirche und Staat ist ein wichtiges Signal, damit die Idee einer inklusiven Gesellschaft Schritt für Schritt näher kommt.
Ziele
Unsere Kindertagesstätte arbeitet integrativ und sieht ihren pädagogischen Auftrag vorrangig darin, einen Raum zu schaffen, in dem das soziale Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung auf vielfältige Weise gelebt wird, um den Erwerb von sozialen Kompetenzen zu fördern.
Die Kinder
Die Familien
(Pädagogisches Rahmenhandbuch
für katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum Eichstätt)